Rückblick: Ende Oktober
2012
Im
Krankenhaus bekamen sie das Fieber schnell in den Griff. Bereits am zweiten Tag
flitzte Vianne wieder über den Krankenhausflur. Es schien sie nicht zu stören, dass
sie schon wieder hier sein musste. Vianne kriegte eine dreitägige Antibiose,
denn ihr Immunsystem war geschwächt und sie hatte zudem einen Entzündungswert
im Blut. Da wir in der Hektik kaum Spielzeug für das Krankenhaus eingepackt
hatten, versorgten wir uns aus der "Spiele-Oase", den Krankenhaus
eigenen Spielräumen. Das Lego-Duplo-Krankenhausset hatte es ihr besonders
angetan. In unserem Zimmer (juchu, wieder ein Einzelzimmer) bauten wir alles
auf. Seit ihrer Erkrankung spielte sie ganz oft Arzt, mal war sie der Patient,
mal Ada. Einmal konnten wir beobachten, wie sie eine Playmobil-Krankenschwester
in hohem Bogen aus ihrem Zimmer "pfefferte". Auch jetzt war sie ganz versunken
in ihr Spiel. Ihr Püppchen (sie selbst) saß im Lego-Krankenwagen, unser Arzt,
Dr. B, überquerte die Straße - und wurde von Viannes Krankenwagen äußerst rüde
überfahren. Anschließend sprach sie mit
verstellter Stimme: "keine Angst, sön (schön) ruhig liegen bleiben, ich
mache dich wieder gesund, alles gut." Dann wurde Dr. B bzw. das entsprechende
Püppchen in den Lego-Krankenwagen bugsiert und ins Lego-Krankenhaus gebracht.
So, das interpretieren wir jetzt mal...
Nach
den drei Tagen durften wir endlich wieder nach Hause, die Werte normalisierten
sich langsam. Mittlerweile kannten die Ärzte und Schwestern meine Ungeduld und
mein beharrliches Nachfragen und entließen uns frühzeitig am Morgen. Ich wollte
so wenig Zeit wie möglich mit der kleinen Maus hier verbringen.
Ein paar Tage später kamen auch schon Micha und die Kinder zurück aus Mallorca.
Endlich wieder alle zusammen! Aber nicht für lange Zeit: am 24.10. 2012
startete das letzte Therapieelement des ersten Zyklusses: Carboplatin
und Etoposid. Zusammengefasst war Vianne bisher vom 12.-15.9., vom 26.-30.9.,
vom 9.10.-13.10 sowie vom 14.10.-16.10. und demnächst vom 24.10.-27.10.
stationär in der Klinik. Dazu kamen die regelmäßigen ambulanten Blutkontrollen.
Alles in allem haben wir im ersten Therapiezyklus 21 Tage im Krankenhaus
verbracht. So viel Zeit! Und dabei war das erst der Anfang, ohne schlimmere
Vorkommnisse...
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