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26. November 2016

Echtzeit! Karussell -



5. Januar 2015


Es passiert so viel momentan - ganz wertfrei, es geht einfach rund bei uns, was ich an sich liebe. Trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, nicht hinterher zu kommen. Nach den Feiertagen haben uns liebe Freunde aus Bayern besucht und wir verbrachten einen quirligen, lustigen Tag mit deftigem Essen und intensiven Gesprächen. Die Kinder spielten miteinander, obwohl sie sich kaum kennen. Meine Eltern sind zudem aus ihrem langen Urlaub zurück. Am Silvestermorgen kamen sie zum Frühstück vorbei. Das Wiedersehen tat so gut, auch wenn wir meine Eltern schweren Herzens auf den neuesten Stand der Dinge bringen mussten wegen Viannes aktueller MRT-Bilder und der geplanten Behandlung in der Schweiz. Wir wollten sie damit nicht am Telefon und erst recht nicht im Urlaub konfrontieren. Uns war es zudem wichtig, dass sie Vianne (die vor Freude und Energie sprüht) dabei live erleben können. Denn wer sie sieht kann kaum glauben, was in ihr brodelt. Sie hilft uns Erwachsenen allein durch ihr Naturell, mutig in die Zukunft zu schauen, sie lehrt uns, dass sich ihr Lebenskarussell vorerst in voller Fahrt weiter dreht. Wir alle freuen uns, Oma und Opa wieder um uns zu haben.

Kurz vor Silvester ist schließlich "Vita" bei uns eingezogen. Die kleine Kartäuser ist völlig tiefenentspannt, hat schon unendlich viele streichelnde Kinderhände genossen, ist meistens zum Spielen aufgelegt und kuschelt sich eng an uns. Mal schmust sie mit dem einen, mal mit dem anderen. Letzte Nacht hat sie bei Vianne im Bett geschlafen - an ihrem Köpfchen. Sie ist unglaublich neugierig und hat unser gesamtes Haus genauestens unter die Lupe genommen, ist in die letzten Ecken gekrochen und als riesige "Wollmaus" wieder aufgetaucht. Letztens haben wir sie schlafend in Ada und Viannes Bettkasten wiedergefunden. Vita ist eine wahre Bereicherung.

Am Wochenende haben wir den Geburtstag meiner Mutter auf der "Wilden Wiese" im Schnee nachgefeiert, anschließend haben Ada und Vianne zwei Nächte bei Oma und Opa übernachtet - und sich nach Strich und Faden verwöhnen lassen. Wir hatten somit den Rücken frei für den Gesprächstermin mit dem Neurochirurgen am Montagmorgen. Bereits um Viertel nach Acht mussten wir in Essen sein - die Autobahn war aufgrund des Berufsverkehrs wahnsinnig voll, aber es hat noch gerade eben so gepasst. Die Nacht zuvor habe ich lange wegen des anstehenden Gesprächs gegrübelt und konnte erst nicht einschlafen. Dementsprechend gerädert fühlte ich mich am Vormittag. Aber das Gespräch verlief besser als erwartet: Prof. S. rät vorerst von einer OP ab. Ich war einfach nur erleichtert. Die Begründung: zum einen ist er nicht sicher, ob die Bildgebung tatsächlich ein Tumorrezidiv zeigt. Ebenso wie Dr. B. ist er der Ansicht, dass es sich auch um ein Gefäß handeln könnte, welches Kontrastmittel angenommen hat. Er brachte noch ein interessantes Argument. Die vorherigen Tumore hätten nie so deutlich Kontrastmittel angenommen. Warum sollte es dieser neue mögliche Tumor tun. Auch sei er noch sehr klein, so dass er nicht sicher ist, ob er ihn überhaupt genau lokalisieren und vom gesunden Gewebe abgrenzen kann. Trotzdem kann er ein Rezidiv nicht ausschließen. Nur auf Verdacht möchte er aber nicht operieren. Der Bereich ist heikel, da dort Viannes Motorikzentrum für die rechte Körperseite liegt und es unter einer Operation immer zu Schädigungen kommen kann. "Was wäre, wenn es aufgrund der OP zu weiteren Motorikeinschränkungen kommen sollte und sich letztendlich herausstellt, dass kein Tumorgewebe vorliegt?", gab er zu Bedenken. Er schlägt ein erneutes MRT vor. Sollte der Bereich unverändert sein, rät er zur Behandlung in der Schweiz. Sollte die Läsion größer geworden sein, wäre der Tumorverdacht bestätigt und er würde Vianne zeitnah mikrochirurgisch operieren. Morgen hat Vianne ihren MRT-Termin in Dortmund...


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