2. bis 6. April 2015
In
der bestrahlungsfreien Zeit über die Osterfeiertage haben uns liebe Freunde in
ihr Ferienhaus an der Mecklenburgischen Seenplatte eingeladen. Wir hatten
Viannes Bestrahlungstermin ganz früh in den Donnerstagvormittag gelegt, um uns
gleich im Anschluss auf den Weg machen zu können. Kein Stau, dafür aber
Sturzregen und Hagelschauer - bis wir am Ziel ankamen: dort lachte uns die
Sonne entgegen, obwohl es insgesamt ziemlich kalt war. Egal, Hauptsache Licht.
Während der Fahrt mussten wir unzählige "Bibi und Tina"-CDs und noch
viel mehr Kinder-Kurzgeschichten über uns ergehen lassen, bis Luke rebellierte
und endlich
die Känguru-Chroniken einforderte. Welch ein Glück! Wir lieben die
Känguru-Hörspiele von Marc-Uwe Kling und mussten wieder einmal herzlich lachen,
sogar die Mädels. Trotz allem wurde ich zunehmend unruhiger, je weiter wir uns
von der Dortmunder Kinderklinik entfernten. Zwar lagen alle Notfallmedikamente
für Vianne griffbereit, dennoch gaben sie uns nur eine relative Sicherheit. Im
Geiste ging ich die Kliniken durch, an denen wir auf unserer Fahrt näher
vorbeikommen würden (Uniklinik Hannover, Berliner Charité...). Es passierte
natürlich nichts. Wir verbrachten ein paar schöne Tage, aber irgendwie waren Micha
und ich (und dadurch auch die Kinder) insgesamt sehr angespannt, wir brauchten
dieses Mal sehr lange, um letztendlich richtig anzukommen - und das hatte
nichts mit dem Urlaubsziel zu tun. Die schon so lange
währende mentale Belastung nagt an uns und an unseren Nerven. Aber das
herrliche Licht im Norden, die Weite, das Wasser und wirklich liebenswerte
Menschen um uns ließen unsere vibrierenden Nerven langsam zur Ruhe kommen. Wir
erlebten fröhlich-turbulente Grillabende, spritzige Hallenbadbesuche, wärmende
Saunabesuche, ein funkensprühendes Osterfeuer samt süßem Stockbrot, einen
gemächlichen Ausritt, fetzige Go-Kart-Rennen und
eine unterhaltsame Ostereiersuche. Vianne geriet von der Motorik oftmals an
ihre Grenzen: sie kommt nicht mehr beim Rennen, Klettern und Rollerfahren
hinterher. Manche Spielgeräte meidet sie mittlerweile. Sie hasst es,
"immer die Letzte" zu sein oder irgendwo nicht hoch zu kommen. Das
frustriert sie immer häufiger. Ich hingegen bin froh, dass sie überhaupt laufen,
sich überhaupt bewegen kann. Also nahm ich sie mir beiseite und erklärte ihr,
dass es nicht darauf ankommt, so schnell wie die anderen Rollerfahren zu
können, solange ihr das Rollerfahren an sich Spaß macht. Sie soll ihr eigenes
Tempo finden. Insgesamt taten uns allen die vier Tage im Norden gut. Auch wenn ich
mittlerweile nervös bin, wenn wir uns zu weit mit Vianne von unserer
Kinderklinik entfernen, möchte ich unsere Reisen und Ausflüge und Kurzurlaube
nicht missen.
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