Donnerstag,
16. April
Mist! Habe heute erfahren, dass Vianne mit Beginn der Target-Therapie neben den MRT
auch noch eine Lumbalpunktion braucht. Das heißt, sie muss dafür extra sediert
werden. Ich glaube nicht, dass sie die Punktion nur mit örtlicher Betäubung
über sich ergehen lassen würde. Muss aber auch ehrlich gesagt nicht sein.
Es ist Wahnsinn, dass Vianne nach all den Therapien und Eingriffen mittlerweile
nicht absolut panisch reagiert. Sie scheint überhaupt keine Angst vor der
Bestrahlung oder vor der "Röhre" zu haben. Blut ist ihr so vertraut
wie Tomatenketchup. Klar, sie ist zu Beginn neuer Maßnahmen skeptisch, zurückhaltend, vorsichtig, zögerlich. Aber
nicht panisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich so tapfer wäre - und sie
war gerade drei Jahre alt, als alles begann. Was für eine mutige kleine große
Kämpferin. Wenn sie sich ganz eng an uns kuschelt, unsere Nähe sucht, dann
merke ich allerdings schon, wie viel Halt sie braucht, wie anstrengend das ständige
Durchhalten und sich Einlassen ist. Und wir halten sie - ganz fest - wann immer
sie unseren Halt braucht. Als ich mich heute mit ihr über die anstehenden
Untersuchungen unterhalten habe, war ihr nur wichtig, dass sie wach ins MRT
gehen kann. Dass sie während der Lumbalpunktion "schlafen" soll, hat
sie mit einem Stirnrunzeln quittiert, aber letztendlich akzeptiert. Die
Punktion soll am Dienstag vor dem MRT laufen. Um 9.30
Uhr sollen wir nüchtern auf der Station sein. Nachmittags findet dann
irgendwann das MRT vom Rücken statt. Das wird ein langer Tag in der Klinik.
Aber egal! Die Alternative wäre gewesen, noch einmal am Mittwoch extra für die
Lumbalpunktion in die Klinik zu gehen. Dann lieber zwei blöde Dinge an einem
Tag. Morgen ist die vorletzte Bestrahlung und ein weiterer Termin bei dem
energetischen Heiler.
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