Montag,
20. April 2015
Mit
dem heutigen Tag hat Vianne 24! Bestrahlungen (plus die vier in der Schweiz) mit
einer Gesamtdosis von etwas über 50 Gy hinter sich. Sie hat es geschafft. Die
Strahlentherapeuten meinten zu uns, dass sie der unkomplizierteste Patient
gewesen sei, den sie bisher gehabt hätten. Ich hoffe nur, dass die Behandlung
auch einen kleinen Erfolg gezeigt hat. Nächsten Dienstag wissen wir mehr.
Bisher hat Vianne alle Maßnahmen mit Bravour gemeistert, aber leider ohne das
gewünschte Endergebnis: Heilung! - oder, wie es in der Fachsprache heißt,
"progressionsfreies Überleben".
Bei der Verabschiedung überreichte
Vianne zum Dankeschön eine selbstgestaltete Karte. Auf der Vorderseite klebte
ein kleines Portraitfoto von ihr, innen hatte sie ein Einhorn und eine Blume
gemalt. Dazu verschenkte Vianne noch eine kleine "Leckerei", denn
schließlich ist sie selbst von den Mitarbeitern nach nahezu jeder Behandlung
gut verköstigt worden - angefangen von Erdbeeren und Keksen bis hin zu Schokohasen
und Fruchtgummi. Unter der Bestrahlung wollten wir ihr diese
"Zückerchen" nicht vorenthalten. Doch nun sollte diese interne
"Schleckerschüssel" wieder aufgefüllt werden. Während des
Abschlussgespräches war Vianne unglaublich zutraulich zu Dr. K. und gab ihm
freiwillig zur Verabschiedung die Hand (nachdem sie in seinem Arztzimmer zuvor
neugierig alle Schränke untersucht hatte - wer weiß, vielleicht war sie nach so
viel Lob auf der Suche nach einem weiteren "Zückerchen"...?) Mit der Bestrahlungsmaske
in der einen und "Hoppel" in der anderen Hand hüpfte sie vergnügt aus
dem Gebäude. Ich selbst war noch immer viel zu berührt und ergriffen von den
vielen innigen guten Wünschen, die uns alle mit auf den Weg gegeben haben, so
dass ich noch nicht beschwingt "hüpfen" konnte - das kam später.
Wieder ein kleiner Abschied...Wie viele Wegabschnitte wir nun schon gegangen
sind. Wie viele Weggefährten uns nun schon begleitet haben. Wie vielen
mitfühlenden, engagierten, daumendrückenden fremden Menschen wir nun schon
begegnet sind. Das Klare, Unverfälschte, das, was uns letztendlich ausmacht,
kommt in Extremsituationen wieder mehr an die Oberfläche. Als wir vom Parkplatz
kamen, winkte uns ein Mann, den wir schon mehrmals vor der
Strahlentherapieklinik getroffen hatten, stumm und lächelnd zum Abschied zu.
Direkt
im Anschluss ging's in den Spielzeugladen - jeweils zu Bestrahlungsbeginn und -ende hatte ich Vianne (und
Ada) ein Geschenk versprochen. Vianne suchte für sich und Ada ein Elfenboot aus
Lego aus, das wir gemeinsam am Nachmittag zusammenbauten.
In
fünf Tagen haben die Mädels Geburtstag. Als Überraschung haben wir einen
Wochenendtrip ins Legoland nach Günzburg geplant - und alle kommen mit: Micha,
Jesse und Luke, Oma und Opa, Andi und Ralf. Ich hoffe so sehr, dass nichts
Unerwartetes dazwischen kommt... Alle Kinder haben sich diesen Ausflug mehr als
verdient! Wir kommen momentan aus dem Feiern nicht mehr raus: erst vor wenigen
Tagen hatte Luke Geburtstag. Nach einem ausführlichen Geburtstagsbrunch mit der
Familie kamen am späten Nachmittag Lukes Freunde zur
Übernachtungsparty. Wir starteten mit einer Longboard- und Rollertour an der
Ruhr, gingen über zu Pizza und Heimkino, später zu Gruselgeschichten beim
Lagerfeuer. Irgendwann gegen zwei Uhr in der Nacht kehrte Ruhe im Bettenlager
ein - ein gelungener Tag und eine gelungene Partynacht. Ada und Vianne hatten
zum Glück ihre eigene "Übernachtungsparty" bei Andi und Ralf .
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