Dienstag, 10. März
2015
Die
Maske für die Bestrahlung ist angepasst - es ist geschafft. Es war ein hartes
Stück Selbstüberwindung für Vianne. Auch Micha und ich mussten eine Maske
aufsetzen, um vor Vianne zu verbergen, wie weh es uns tut, dass sie schon
wieder etwas über sich ergehen lassen muss, was sie ängstigt, was sie beinahe
überfordert. Das Team der Strahlenklinik ist sehr gut auf jüngere Kinder
eingestellt. Sie machten es Vianne so bequem und so einfach wie möglich.
Während der Maskenanpassung lief eine fröhliche Kindermusik im Hintergrund. In
den Strumpf, der unter die Bandagen kam, wurde sofort ein
"Schnullerloch" für Vianne geschnitten. Dr. K. sagt seit der ersten
Begegnung Vianne zu ihr, nicht Emma, und hat es seitdem auch nicht vergessen.
Durch seine ruhige und humorige Art konnte er Vianne (und uns) über die ein
oder andere angespannte Situation sicher hinweghelfen. Vianne wollte sich
anfangs nicht auf den Behandlungstisch legen. Seit der ersten Operation mag sie
es nicht, im Beisein von Ärzten auf dem Rücken zu liegen. Ich glaube, sie fühlt
sich dann ausgeliefert.
Zur Maskenanpassung musste sie aber flach und ruhig liegen, den Kopf genau auf
einem Nackenkissen platziert. Schließlich konnten wir sie überreden, doch dabei
flossen schon die ersten Tränchen. Sie lag so klein und verkrampft vor uns. Der
Raum war ihr fremd, die Menschen um sie herum waren ihr fremd, der Vorgang an
sich war ihr fremd. Der Arzt umfasste sanft ihre Schultern, damit sie sie
entspannte. Im Vorfeld hatte ich schon ein Fillyheft und ein Filly-Schokoei
besorgt, um es ihr irgendwie erträglicher zu machen. Ich war so froh, dass
Micha zu dem Termin hinzugekommen war. Zu zweit ist es leichter, und er vermittelt
Vianne zusätzliche Sicherheit. Wir streichelten sie und sprachen beruhigend auf
sie ein, machten Pläne (vom Ostereiermalen bis zum Schwimmbadbesuch) und
versuchten sie irgendwie abzulenken. Sie entspannte sich etwas. Den Strumpf
über ihrem Gesicht konnte Vianne noch gut ertragen - den hatte sie am Freitag
bereits "Probe getragen". Die ersten weichen Binden der Maske
akzeptierte sie auch noch, als dann aber zwei weitere Bahnen über ihre Augen
gelegt wurden, kam die Angst, die sich noch verstärkte, als es unter
der Maske immer wärmer wurde, als sie aushärtete. Vianne zeigte zwar keine
Panik, aber eine verunsichernde, kraftraubende Angst nahm sie in Beschlag. Sie
musste dann noch fünf weitere Minuten ausharren, bis die Maske komplett
ausgehärtet war und der Arzt sie abnehmen konnte. Der schwerste Teil war geschafft.
Danach schmusten wir erst einmal ausgiebig. Alle lobten sie. Anschließend
durfte sie sich die Maske eigenhändig aufsetzen. Der Arzt malte zwei Kreise in
Augenhöhe. Auf dieser Höhe schnitt er anschließend Gucklöcher in die Maske.
Danach gingen wir gemeinsam zum CT, wo wiederum mit eingespannter Maske Aufnahmen gemacht und die Messpunkte gesetzt wurden. Vianne meisterte das CT angstfrei und mit Bravour. Im Wartebereich mussten wir zuvor kräftig lachen: Dr. K. kam aus dem CT-Raum und sagte gespielt ernst, mit einem versteckten Schmunzeln auf den Lippen: "Hallo, gibt es hier irgendwo eine Vianne? Die ist jetzt nämlich an der Reihe. Hallo, irgendwo eine Vianne?" Vianne machte natürlich keinen Mucks und ignorierte ihn gekonnt (und schmunzelte ebenfalls). Insgesamt kam Vianne und uns zugute, dass die Kunsttherapeutin mit ihr im Vorfeld die Maskenanpassung spielerisch anhand einer Gipsmaske geübt hatte. So schließt sich der Kreis. Damals dachte ich noch, dass diese Termine umsonst gewesen seien, da wir in der Schweiz alles unter Narkose machen sollten und wollten. Man weiß nie, wofür einige Dinge letztendlich gut sind. Wir sind froh, dass Vianne die Maskenanpassung ohne Narkose geschafft hat. Dann schafft sie sicherlich auch die Bestrahlungen ohne. Das würde einiges erleichtern.
Danach gingen wir gemeinsam zum CT, wo wiederum mit eingespannter Maske Aufnahmen gemacht und die Messpunkte gesetzt wurden. Vianne meisterte das CT angstfrei und mit Bravour. Im Wartebereich mussten wir zuvor kräftig lachen: Dr. K. kam aus dem CT-Raum und sagte gespielt ernst, mit einem versteckten Schmunzeln auf den Lippen: "Hallo, gibt es hier irgendwo eine Vianne? Die ist jetzt nämlich an der Reihe. Hallo, irgendwo eine Vianne?" Vianne machte natürlich keinen Mucks und ignorierte ihn gekonnt (und schmunzelte ebenfalls). Insgesamt kam Vianne und uns zugute, dass die Kunsttherapeutin mit ihr im Vorfeld die Maskenanpassung spielerisch anhand einer Gipsmaske geübt hatte. So schließt sich der Kreis. Damals dachte ich noch, dass diese Termine umsonst gewesen seien, da wir in der Schweiz alles unter Narkose machen sollten und wollten. Man weiß nie, wofür einige Dinge letztendlich gut sind. Wir sind froh, dass Vianne die Maskenanpassung ohne Narkose geschafft hat. Dann schafft sie sicherlich auch die Bestrahlungen ohne. Das würde einiges erleichtern.
Den
restlichen Nachmittag verbrachten Ada und Vianne äußerst vergnügt bei ihrer
kleinen Freundin – endlich durfte Vianne wieder ganz Kind sein. Am Freitag
startet die erste Bestrahlung. Vianne ist einverstanden.
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