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7. Februar 2017

Echtzeit! Matrix



Samstag, 9. Mai 2015


Wir bewegen uns auf dünnem Eis - wir treffen uns mit lieben Freunden, gehen abends raus, besuchen Sportveranstaltungen, schichten Finanzverträge um, begutachten Klassenarbeiten und korrigieren Hausaufgaben, gehen laufen, tragen Tennistermine ein - wir versuchen so viel Alltag und Normalität wie möglich in unser Leben zu lassen - und dann wird plötzlich der Fehler in der Matrix deutlich. Wir leben in einer Scheinwelt, in der sich alles so unecht anfühlt, obwohl es echt sein soll.

Vianne ist müder geworden in den letzten Tagen. Anstatt auf dem Trampolin zu hüpfen, kuschelt sie sich lieber mit einer Decke darauf. Wir haben ihr Beinchen heute mit Solum-Öl eingerieben, weil es so schmerzte. Am Abend mussten wir ihr die Schmerztropfen geben, weil es immer noch weh tat. Vianne wirkte den Tag über stellenweise abwesend – ihr Blick gleitet immer häufiger ins Leere. Insbesondere auf den Fotos fällt es mir verstärkt auf. Wir kuscheln momentag ganz viel "... if there is a kiss I stole from your mouth..." (U2 - Song for Someone). Ihre Kraft lässt jeden Tag ein kleines bisschen mehr nach. Treppensteigen fällt ihr schwer. Und dann gibt es die Momente, in denen wir spielen "Wer zuerst lacht, hat verloren". Wir schauen uns gegenseitig ernst in die Augen, und irgendwann (meistens ziemlich schnell) fängt der Erste an lauthals loszuprusten, bis der andere schließlich auch nicht mehr kann. Kurze, wunderbare Glücksmomente. Bis wir wieder den Fehler in der Matrix entdecken...

Heute haben wir ein Geheimnis gelüftet: In den Walnüssen befinden sich Schätze. Aber von vorne. Während der Kunsttherapie haben Ada und Vianne Zwergenhäuschen aus Ton modelliert. Natürlich mussten zwei Zwerge einziehen: einer in Adas Haus, einer in Viannes - Billy und Benny. Kurz vor Weihnachten erreichte die Mädels ein zauberhafter Brief von Katja, ihrer Kunsttherapeutin. Ein gefilzter Billy und ein gefilzter Benny sind mitsamt ihren Schätzen bei uns eingezogen, um hier zu überwintern (und vielleicht auch noch ein wenig länger zu bleiben). An Adas und Viannes Geburtstag trudelte ein Päckchen aus der Kinderklinik mitsamt einer süßen Zwergenkarte ein, auf der nahezu alle Schwestern und Mitarbeiter, Dr. B. und Prof. S von der K41 unterschrieben und Geburtstagswünsche übermittelt hatten. Aus dem Päckchen sprangen ein Eichhörnchen und ein Reh ("Hörnchen" und "Falina"), Freunde von Billy und Benny aus dem Zwergenwald. Was für eine Wiedersehensfreude. Sie hatten etwas Wegzehrung dabei - ein paar Walnüsse. Aber nicht irgendwelche Walnüsse - Zauberwalnüsse. Heute haben wir sie geknackt. Zum Vorschein kamen zwei "Edelsteine". Sicherlich für Billy und Benny, denn die hatten damals schon ein paar Schätze mitgebracht, als sie bei Ada und Vianne eingezogen sind. Danke Katja - Danke K41!


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