Freitag,
29. Mai 2015
Letzte
Woche gab es einen Elternabend an unserer Grundschule, auf dem die
Klasseneinteilung bekanntgegeben und die zukünftige Klassenlehrerin vorgestellt
wurde. Die Schule hat ein wirklich gutes "Hilfsnetzwerk" um uns
gesponnen: alle Kinder, die Ada und Vianne Rückhalt geben, sind in ihrer
Klasse, alle Eltern, die uns immer tatkräftig unterstützt haben, sind dabei.
Wir freuen uns sehr darüber - es macht es leichter. Und wir haben eine tolle
Klassenlehrerin bekommen, der ich es absolut zutraue, die schwere Situation
mitzutragen und allen Kindern emotionalen Rückhalt zu geben. Ansonsten fiel es
mir sehr schwer, zwischen all den anderen Eltern zu sitzen, die so erwartungsfroh
der Einschulung entgegensehen. Als die Rektorin auf die kommenden, spannenden
nächsten vier Jahre zu sprechen kam, konnte ich kaum meine Tränen zurückhalten.
Vianne hat wahrscheinlich keine so weitreichende Zukunft. Sie wird um die
nächsten Jahre betrogten - einfach so. Daneben steht Ada, die schon jetzt so
sehr leidet, wenn Vianne nicht an ihrer Seite ist. Somit wird auch sie ein
Stück weit betrogen - um eine unbeschwerte Kindheit. Ich hoffe nur, dass beide
Mädels gemeinsam die Einschulung erleben, dass Vianne zumindest etwas am
Schulalltag teilhaben kann.
Gestern hatten sie ihren Schnuppertag in ihrer neuen Klasse. Für eine Stunde
verschwanden sie mit ihren neuen Etuis, ihren Schulkameraden und ihrer Lehrerin
in ihrem zukünftigen Klassenzimmer - beide Mäuse waren so herrlich aufgeregt
und hatten sich extra schick gemacht für diesen "Anlass". Ada plagten etwas Bauchschmerzen, die sich
später aber wieder verflüchtigten. Jedes Kind wurde einzeln aufgerufen, und
dann trottete die kleine, bunte, quirlige Schar schüchtern hinter der Lehrerin
her. Glücklich und zufrieden kamen mir Ada und Vianne später wieder entgegen -
was für ein gelungener "1. Schultag".
Morgen
übernachten sie im Kindergarten - sozusagen als Verabschiedung. Wir drücken
auch hier die Daumen, dass Vianne mitmachen kann. Nächsten Freitag ist der
nächste MRT-Termin. Sie wollen sich den Kopf anschauen. Sechs Wochen nach erster
Erivedge-Gabe sind dann um. Die Studie gibt diesen Zeitabstand vor. Was werden
wir sehen? Wir haben furchtbare Angst vor dem Ergebnis. Erivedge ist unser
"letzter Strohhalm"...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen