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5. Juli 2016

3. Chemo-Zyklus



Rückblick: 30. Januar 2013 - 30. März 2013


Wir konnten "Bergfest" feiern, die Hälfte der Chemotherapie war geschafft. Acht von insgesamt 16 Gaben hatte sie besser gepackt als erhofft. Die Zeit ging schneller rum als gedacht. Im dritten Zyklus verbrachten wir insgesamt 25 Tage im Krankenhaus. Vianne wurde schwächer, Zelltief und Fieber kamen häufiger und schneller, zweimal konnten wir nur zeitverzögert mit der Chemo starten, weil ihre Blutwerte zu schlecht waren. Die Spritzen, mit denen wir ihre Immunabwehr puschten, mussten jetzt regelmäßig gegeben werden. Vianne ging trotz allem noch immer gerne in die Klinik. Sie meckerte fast nie, wenn wir bepackt mit Koffern, Stofftieren, Unmengen an Spielzeug und Süßigkeiten losfuhren. Sie kannte mittlerweile alle Schwestern und Pfleger, jeder hatte ein nettes Wort für sie, wenn sie mit ihrem Infusionsständer über den Flur hopste. Lilli war Anfang des Jahres mit der Therapie durch und nicht mehr so häufig auf Station. Wenn sie aber Kontrolltermine in der onkologischen Ambulanz hatte, kam sie uns mit ihrer Mama kurz besuchen. Ich weiß nicht, wer sich mehr freute: Vianne oder ich. Wir saßen oftmals mit anderen Kindern und Müttern in der Stationsküche, futterten gemeinsam Fischstäbchen oder malten, puzzelten, erzählten. Am liebsten gingen wir in der Sonne auf dem umlaufenden Balkon spazieren. Der vierjährige Ben war absolut beeindruckt von Viannes Dinos (von ihrem Bruder). Nachdem die beiden "Platzhirsche" erst einmal ihre Grenzen abgesteckt hatten, sich geschubst und geknufft hatten, tauschten sie Dinos und Ritter aus und spielten einträchtig zusammen. Zum Ende des Tages kuschelten sich die beiden gemeinsam in ein Bett und schauten fern. Dann bestanden sie noch auf eine "Gute-Nacht-Geschichte". Anschließend verschwand Ben wieder in seinem eigenen Zimmer.

Es kamen "Neue", denen der Schock des ersten Moments in den Augen geschrieben stand. Wir "alten Hasen" kannten all diese erdrückenden Gedanken und Gefühle. Und es kamen Kinder zurück, die ein Rezidiv – einen Rückfall - hatten. Das war das Schlimmste. Dann brauchte ich einen Kamillentee.

Auszug aus dem Arztbrief:

Am 09.04.2013 wurde bei Vianne ein MRT des Schädels zur Verlaufskontrolle durchgeführt. Das MRT zeigte erfreulicher Weise unverändert keinen Hinweis auf ein Rezidiv der Grunderkrankung.






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