Rückblick: 30. Januar
2013 - 30. März 2013
Wir
konnten "Bergfest" feiern, die Hälfte der Chemotherapie war
geschafft. Acht von insgesamt 16 Gaben hatte sie besser gepackt als erhofft.
Die Zeit ging schneller rum als gedacht. Im dritten Zyklus verbrachten wir insgesamt
25 Tage im Krankenhaus. Vianne wurde schwächer, Zelltief und Fieber kamen
häufiger und schneller, zweimal konnten wir nur zeitverzögert mit der Chemo
starten, weil ihre Blutwerte zu schlecht waren. Die Spritzen, mit denen wir
ihre Immunabwehr puschten, mussten jetzt regelmäßig gegeben werden. Vianne ging
trotz allem noch immer gerne in die Klinik. Sie meckerte fast nie, wenn wir
bepackt mit Koffern, Stofftieren, Unmengen an Spielzeug und Süßigkeiten
losfuhren. Sie kannte mittlerweile alle Schwestern und Pfleger, jeder hatte ein
nettes Wort für sie, wenn sie mit ihrem Infusionsständer über den Flur hopste.
Lilli war Anfang des Jahres mit der Therapie durch und nicht mehr so häufig auf
Station. Wenn sie aber Kontrolltermine in der onkologischen Ambulanz hatte, kam
sie uns mit ihrer Mama kurz besuchen. Ich weiß nicht, wer sich mehr freute:
Vianne oder ich. Wir saßen oftmals mit anderen Kindern und Müttern in der
Stationsküche, futterten gemeinsam Fischstäbchen oder malten, puzzelten,
erzählten. Am liebsten gingen wir in der Sonne auf dem umlaufenden Balkon spazieren.
Der vierjährige Ben war absolut beeindruckt von Viannes Dinos (von ihrem
Bruder). Nachdem die beiden "Platzhirsche" erst einmal ihre Grenzen
abgesteckt hatten, sich geschubst und geknufft hatten, tauschten sie Dinos und
Ritter aus und spielten einträchtig zusammen. Zum Ende des Tages kuschelten
sich die beiden gemeinsam
in ein Bett und schauten fern. Dann bestanden sie noch auf eine
"Gute-Nacht-Geschichte". Anschließend verschwand Ben wieder in seinem
eigenen Zimmer.
Es
kamen "Neue", denen der Schock des ersten Moments in den Augen
geschrieben stand. Wir "alten Hasen" kannten all diese erdrückenden
Gedanken und Gefühle. Und es kamen Kinder zurück, die ein Rezidiv – einen Rückfall
- hatten. Das war das Schlimmste. Dann brauchte ich einen Kamillentee.
Auszug
aus dem Arztbrief:
Am
09.04.2013 wurde bei Vianne ein MRT des Schädels zur Verlaufskontrolle
durchgeführt. Das MRT zeigte erfreulicher Weise unverändert keinen Hinweis auf
ein Rezidiv der Grunderkrankung.
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