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17. Juli 2016

Intensiv



Echtzeit! 16/17. September 2014


Wenn alles gut lief, sollte Vianne rund 24 Stunden auf der Intensivstation bleiben. Es lief alles gut, und es war trotzdem schlimm: Vianne bekam Fieber (normal), Vianne übergab sich mehrmals von dem Narkosemittel (normal), Vianne hatte starke Schmerzen (normal), war dann panisch (norrmal), Viannes Herzfrequenz ging beim Fieber hoch (normal), die Sauerstoffsättigung ging dafür runter (normal) und jedes Mal piepste daraufhin der Alarm (normal). Alle kümmerten sich sehr fürsorglich um uns. Ich bekam für die Nacht einen Schlafsessel und wurde mit wärmendem Kaffee und Kamillentee versorgt, Vianne bekam ein Wassereis (was zwar die Zunge schön blau färbte, dann aber in hohem Bogen wieder hoch kam). Schwester N. zeigte Vianne ein Foto vom Streifenhörnchen ihres Sohnes. Wenn Vianne zu unruhig wurde, gab es die nächste Schmerzinfusion und ich sang ihr ihre Lieblingslieder vor. Besonders gerne mag sie "Hänsel und Gretel". Das Singen tat gut und nahm uns beiden den Druck. Irgendwann versuchte sie mit noch heiserer Stimme selbst "Hänsel und Gretel" zu singen - beide Strophen. Ich hätte sie knutschen können. Sie war wieder da!

Sie musste noch so einiges in den ersten 24 Stunden nach der OP aushalten. Die Lagerungswechsel waren am schlimmsten, trotz Schmerzmittel. Die ganzen Infusionsnadeln und Schläuche störten und pieksten, noch fieser empfindet sie es, wenn sie gezogen werden. Die Ärzte machen ihr nichts vor, sondern sagen ihr ehrlich, wenn es wehtun wird. Sie ist so unglaublich verständig für eine Fünfjährige und arbeitet erstaunlicherweise in den meisten Situationen gut mit. Was für ein Wahnsinn! Am nächsten Morgen verkündete Vianne, dass sie zurück auf die Station wolle. Die Ärztin konnte ihr diesen Wunsch nicht abschlagen...

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