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11. Juli 2016

Zusage



Rückblick:  8. April 2013


Es ist wie ein "Sechser" im Lotto. Wir haben heute die Zusage für die Protonentherapie am Paul-Scherrer-Institut in der Schweiz bekommen - die Top-Adresse in Europa. Sie werden Vianne mit Protonen bestrahlen. Nur wenige Patienten können dort behandelt werden, denn die Kapazitäten sind begrenzt. Vianne ist eine von ihnen. Neben der Operation ist die Bestrahlung eine weitere wichtige Säule in der Behandlung von Hirntumoren. Durch die Bestrahlung werden Tumorzellen so weit geschädigt, dass sie absterben, doch leider werden auch gesunde Hirnzellen getroffen. Im Vergleich zur herkömmlichen Bestrahlung mit Photonen (elektromagnetischen Wellen), ermöglicht die Protonentherapie (Protonen = geladene Teilchen) eine besonders vorteilhafte Dosisverteilung, so dass das umliegende Hirngewebe besser geschont wird. Gerade das kindliche Hirn reagiert sehr sensibel auf Bestrahlung. Die Folgen sind oftmals gravierend. Bei der Protonenbestrahlung wird das Wasserstoffatom in Proton und Elektron gespalten. Die positiv geladenen Protonen werden auf 60 Prozent Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, bevor sie in den Körper eindringen. Dabei geben sie die höchste Strahlendosis zielgenau im ehemaligen Tumorgebiet plus Sicherheitssaum ab, nur eine geringe Strahlendosis wird beim Eintritt abgegeben. Hinter dem Tumorgebiet fällt die Strahlung nahezu auf Null ab. Die Photonen hingegen durchdringen (wie ein Röntgenstrahl) den gesamten Kopf mit gleichbleibender Intensität und zerstören auf ihrem Weg kranke und gesunde Hirnzellen gleichermaßen. Da wir bei Vianne eine Heilung anstreben, möchten wir ihr ein Höchstmaß an Lebensqualität bewahren. Deswegen ist uns die schonende Protonenbestrahlung so enorm wichtig. Wir sind sehr dankbar für diese Chance. Am 15. Juli 2013 soll es losgehen. Die Kosten für die Protonentherapie belaufen sich auf rund 37.000 CHF. Unsere Krankenkasse hat uns eine Kostenübernahme zugesichert - wie toll! Ich will nie wieder jemanden über unser Gesundheitssystem meckern hören - zumindest nicht, wenn Kinder betroffen sind. Klar, manches ist im Argen, aber wir jammern auf hohen Niveau, und ich empfinde es mittlerweile als Privileg, in Deutschland zu leben. Die Behandlungsmöglichkeiten und Kostenzusagen in vielen anderen Ländern sind um einiges schlechter.


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