Wir
hatten eine schlimme, schmerzvolle Nacht und einen noch übleren Vormittag. Als
es einmal ganz doll wehtat, rief Vianne nach Ada. Etliche Male telefonierten
wir mit dem Palliativdienst, um eine weitere Dosiserhöhung vorzunehmen. Sie
waren sofort für uns da. Aber alles half nichts - Schmerzspitzen und Erbrechen
kamen häufiger und heftiger. Am frühen Nachmittag suchten uns Arzt und
Krankenschwester vom Palliativdienst schließlich auf und legten einen
intravenösen Zugang, über den Vianne gleich eine hohe Einmalgabe bekam. Sie
schien kurz darauf das erste Mal wirklich schmerzfrei - sie schnaufte mehrmals
tief durch, wie befreit, schlürfte Multivitaminsaft, bedeckte uns mit etlichen
Küsschen, stand vom Sofa auf, redete mit uns allen. Es war zwar befremdlich,
sie wieder mit einem intravenösen Zugang zu sehen. Aber sie war schmerzfrei -
und nur das zählte. Sie bekommt nun eine ständige Morphinzufuhr über das
tragbare Gerät - aber auch die scheint noch nicht ausreichend - ca. jede Stunde
müssen wir ihr zusätzlich 1mg extra geben. Das Team hat uns gezeigt, wie das
geht. Sie waren etliche Stunden da und haben unzählige Medikamente organisiert,
vorbeugende Maßnahmen getroffen und unzählige unserer Fragen beantwortet. Sie
geben Sicherheit, wo keine ist. Um Mitternacht kommt die Pflege, um Vianne das
Cortison über den Zugang zu spritzen. Ich glaube, wir haben nicht mehr allzu
viel Zeit...
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