Ja,
es war unser letzter gemeinsamer Urlaub zu sechst - umso wichtiger ist es mir,
darüber zu berichten.
Samstag,
27. Juni
Wir
machten wir uns bereits um sieben Uhr morgens mit unserem bis in den hintersten
Winkel vollgeproppten Bulli auf den Weg Richtung Heidelberg. Wir hatten
entschieden, Erivedge nicht weiter zu verabreichen. Mittlerweile hatten wir uns
eingestanden, dass es keine Wirkung zeigt. Warum sollten wir unsere Maus also weiter
mit der Gabe belasten - und dann auch noch im Urlaub. Wir zogen einen
Schlussstrich, schweren Herzens.
Wir
kamen gut durch und trudelten schon gegen zehn Uhr morgens bei Martin und Petra
ein - ein fröhliches Wiedersehen. Vianne ging es ganz gut, obwohl sie sich noch
am Vortag erbrochen hatte. Wir frühstückten ausgiebig und Vianne futterte sogar
ein Brötchen - ein gutes Zeichen. Später holte Micha das Wohnmobil ab und wir
luden alles um. Wegen eines Konzerts am Hockenheimring waren alle Campingplätze
in der Nähe restlos ausgebucht, also folgten
wir kurzerhand dem Vorschlag unserer Freunde, direkt vor ihrem Haus zu
campieren, zudem uns das Wetter einen gewaltigen Strich durch die Rechnung
machte, so dass ans Wakeboarden nicht zu denken war. Erst gab's ein kräftiges
Gewitter, dann einen wahren Wolkenbruch. Egal, denn nach und nach kamen Andi und
Ralf, die sich auf dem Rückweg von ihrem Wohnmobil-Urlaub befanden und Frank,
ein weiterer enger Freund mit seinem Sohn, bei Martin und Petra an. Es war so
schön, sie alle um uns zu haben, es war so leicht und unbeschwert, all den
Ängsten und Sorgen und Nöten zum Trotz. Nachdem sich der Regen verzogen hatte, machten
wir Mädels uns mit den Kindern auf den Weg zu einem nahe gelegenen
Abenteuerspielplatz. Ada und Luke kletterten hoch hinaus, Vianne entdeckte eine
riesige Matschpfütze, in der bereits zwei weitere Kinder planschten, zog sich
bis aufs Unterhöschen aus und stapfte fröhlich mittendurch. Später stärkte sie
sich mit einer fetten Portion Pommes mit Majo und Ketchup (die sie ab da fast
täglich einforderte - und bekam). Gut gelaunt kehrten wir irgendwann zurück.
Ada und Vianne entspannten bei einem Fußbad, und wir Großen schmissen den Grill
an. Vianne legte anschließend eine kleine Verschnaufpause ein. Der ausgefüllte
Tag forderte seinen Tribut. Viel später am Abend kuschelten sich die Kinder ins
Wohnmobil, während wir Erwachsenen noch lange gemütlich auf Terrasse zusammen
saßen - zumindest bis Martin sich mit dem Beil in den Finger hackte (keine
Sorge, alles gut).
Am
nächsten Morgen strahlte die Sonne vom Himmel und wir fuhren alle gemeinsam an
den St. Leoner See zum Wakeboarden und Baden. Wir konnten uns später am Tag nur
schwer von unseren Freunden und von Andi und Ralf trennen, auch wenn es uns andererseits
weiterzog. Aber ab jetzt wären wir auf uns allein gestellt - und eine stille
Angst schlich sich in unsere Herzen.
Sonntag,
28. Juni - Montag, 29. Juni
Knapp
vier Stunden später - am frühen Abend - trafen wir in Lindau am Bodensee ein.
Wir bekamen einen schönen Stellplatz mit Blick auf den See. Ada und Vianne
spielten "Pferdchen" und galoppierten ausgelassen durch den Sand des
nahe gelegenen Beach-Volleyballfeldes. Luke, Jesse, Micha und ich spielten
Federball. Auf einem Stück Treibholz reihten Vianne, Ada und Luke etliche
Muscheln auf, die sie am Ufer gefunden hatten. Luke erschuf ein kleines Kunstwerk.
Früh am nächsten Morgen überfiel Vianne wieder die Übelkeit. Noch während die
anderen Kinder schliefen, erbrach sie sich und hatte Kopfschmerzen. Sie wirkte
den Vormittag über schlapp, wollte nicht baden, nicht
spielen,
aber sie erholte sich langsam wieder, obwohl ihr die Hitze zu schaffen machte.
Es waren über 30 Grad Celsius, so dass ihre Geschwister im Bodensee Abkühlung
suchten. Vianne hatte es sich auf einer Decke im Schatten der Bäume gemütlich
gemacht und löste mit mir kleine Rätselaufgaben aus der neuen Tinkerbell-Feendose,
die sie von Oma und Opa geschenkt bekommen hatte.
Am
Nachmittag machten wir uns zu Fuß (Vianne saß im Buggy) auf nach Lindau, immer
am See entlang. Irgendwie hatten wir die Entfernung zwischen Campingplatz und
Lindau-Insel unterschätzt. Es waren doch
etwas über vier Kilometer Fußmarsch - und das bei diesen schwülen
Temperaturen. Vianne schlummerte in ihrem Buggy, wir anderen hielten tapfer
durch, schwitzten und hatten letztendlich kaum noch Lust, das Örtchen
anzuschauen. So landeten wir in einem Biergarten. Kurz darauf wurde Vianne wach
und futterte Pommes - und ließ die Spatzen eifrig mitfuttern. Zurück fuhren wir
allerdings mit dem Bus. Am Abend betrachteten wir einen wirklich schönen
Sonnenuntergang am See. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns am
nächsten Tag gegen Mittag auf den Weg zum Hopfensee im Allgäu.
Fortsetzung
folgt!
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