Rückblick: September 2013
Ein
Jahr intensive Therapie lag nun hinter uns seit der ersten Diagnosestellung in
Kiel. Wir waren durch! Was für ein Wahnsinn! Ich konnte es gar nicht fassen.
Vianne wollte ganz schnell den Broviak loswerden. Die Dortmunder kamen ihrem
Wunsch entgegen und legten rasch den kommenden Mittwoch, 4. September 2013, fest.
Nur noch diese kleine Operation lag vor uns, dann hatte uns der Alltag wieder:
ohne Krankenhausaufenthalte, ohne heftige Medikamente, ohne ständige Narkosen,
ohne Broviak-Katheter und mit hoffentlich weniger Sorgen. Wir waren alle so
zuversichtlich.
Am
OP-Tag wurden wir noch einmal auf eine harte Probe gestellt, weil der Eingriff
kurzzeitig auf der Kippe stand. Ein Notfall war dazwischen gekommen. Vianne kam
dann aber doch noch am späten Nachmittag dran. Sie freute sich so sehr darüber,
den Schlauch loszuwerden, dass sie ohne Murren die lange Wartezeit ertrug. Ich
war weitaus weniger geduldig und erkundigte mich halbstündlich bei den
Schwestern, wann es denn soweit sei. Klar, in unserem Fall gab es keine
Dringlichkeit, aber ich war angespannt. Das lange Warten zermürbte
mich. Vianne hatte seit Stunden nichts mehr essen und trinken dürfen.
Irgendwann fragte ich genervt nach, ob denn lediglich ein OP-Saal oder nur ein
Anästhesist zur Verfügung stehen würde. "Ja", lautete die Antwort
hinsichtlich des Anästhesisten. Ein weiterer wäre auf der Intensivstation, und
der könne da nicht
weg. War einleuchtend. Ich fragte, was denn wäre, wenn ein 2. Notfall
eintreffen würde. "Der müsse solange warten...", lautete die lapidare
Antwort. Na, super!
Vianne
strahlte über das ganze Gesicht, trotz bevorstehender Narkose. Aber sie freute
sich so darauf, endlich unbeschwert baden und schwimmen gehen zu dürfen und wieder ausgiebig auf dem Bauch zu
rutschen, mit Ada kleine Kämpfchen auszutragen, ohne Sorge haben zu müssen, dass
sich einer im Schlauch verheddert. Der Broviak-Katheter hatte uns treue Dienste
erwiesen und Vianne etliche Piekse erspart, vor denen sie so viel Angst hat.
Aber der Abschied von diesem "Wegbegleiter" fiel allen Beteiligten
leicht. Die hübschen bunten Broviak-Beutelchen haben wir als Erinnerung
natürlich aufbewahrt. Und auch Viannes Narben im Brustbereich werden uns immer
schmerzlich an diesen Lebensabschnitt
erinnern. Adé "Brovi"!
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