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2. September 2016

Tschüss, Broviak!



Rückblick:  September 2013


Ein Jahr intensive Therapie lag nun hinter uns seit der ersten Diagnosestellung in Kiel. Wir waren durch! Was für ein Wahnsinn! Ich konnte es gar nicht fassen. Vianne wollte ganz schnell den Broviak loswerden. Die Dortmunder kamen ihrem Wunsch entgegen und legten rasch den kommenden Mittwoch, 4. September 2013, fest. Nur noch diese kleine Operation lag vor uns, dann hatte uns der Alltag wieder: ohne Krankenhausaufenthalte, ohne heftige Medikamente, ohne ständige Narkosen, ohne Broviak-Katheter und mit hoffentlich weniger Sorgen. Wir waren alle so zuversichtlich.

Am OP-Tag wurden wir noch einmal auf eine harte Probe gestellt, weil der Eingriff kurzzeitig auf der Kippe stand. Ein Notfall war dazwischen gekommen. Vianne kam dann aber doch noch am späten Nachmittag dran. Sie freute sich so sehr darüber, den Schlauch loszuwerden, dass sie ohne Murren die lange Wartezeit ertrug. Ich war weitaus weniger geduldig und erkundigte mich halbstündlich bei den Schwestern, wann es denn soweit sei. Klar, in unserem Fall gab es keine Dringlichkeit, aber ich war angespannt. Das lange Warten zermürbte mich. Vianne hatte seit Stunden nichts mehr essen und trinken dürfen. Irgendwann fragte ich genervt nach, ob denn lediglich ein OP-Saal oder nur ein Anästhesist zur Verfügung stehen würde. "Ja", lautete die Antwort hinsichtlich des Anästhesisten. Ein weiterer wäre auf der Intensivstation, und der könne da nicht weg. War einleuchtend. Ich fragte, was denn wäre, wenn ein 2. Notfall eintreffen würde. "Der müsse solange warten...", lautete die lapidare Antwort. Na, super!

Vianne strahlte über das ganze Gesicht, trotz bevorstehender Narkose. Aber sie freute sich so darauf, endlich unbeschwert baden und schwimmen gehen zu  dürfen und wieder ausgiebig auf dem Bauch zu rutschen, mit Ada kleine Kämpfchen auszutragen, ohne Sorge haben zu müssen, dass sich einer im Schlauch verheddert. Der Broviak-Katheter hatte uns treue Dienste erwiesen und Vianne etliche Piekse erspart, vor denen sie so viel Angst hat. Aber der Abschied von diesem "Wegbegleiter" fiel allen Beteiligten leicht. Die hübschen bunten Broviak-Beutelchen haben wir als Erinnerung natürlich aufbewahrt. Und auch Viannes Narben im Brustbereich werden uns immer schmerzlich an diesen Lebensabschnitt erinnern. Adé "Brovi"!

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